Kleine Zitatsammlung von Adolph
Kolping:
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Schön reden tut´s nicht,
die Tat ziert den Mann!
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Wozu jeder seinen Teil beiträgt,
dazu will auch jeder wenigstens sein Wort oder seine Meinung beifügen
können.
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Wo Liebe ist, da muß sie sich
auch in der Tat und Wahrheit in allen Verhältnissen des Lebens wirksam
zeigen und nicht in dem einen oder andern allein. Die Liebe erstreckt sich
notwendig auf den ganzen Menschen, nicht bloß auf sein ewiges Heil,
auch auf sein irdisches Wohl.
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Das ist auch eine Wirkung gemeinsamer
guter Werke im Christentum, daß sie die Teilnehmer an denselben,
mögen sie sich bisher auch noch so fern gestanden haben, in dem selben
Augenblicke näher untereinander verbindet und befreundet, in dem sie
diesem gemeinsamen Werke ihre besonderen Kräfte widmen.
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Üben wir`s Christentum rechtschaffen
untereinander, tun wir Gutes einander, helfe einer dem anderen zum Guten,
hüte einer den anderen vor dem Bösen, dann wird`s schon besser
werden in der Welt.
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Es ist keine Zeit zu feiern, zuzuschauen,
gewähren zu lassen, bloß zu jammern, zu klagen, sondern es ist
Zeit zu handeln, Zeit zu wirken, und zwar für jeden ohne Unterschied,
wie es ihm nach Maßgabe seiner Kräfte und Mittel nur möglich
ist.
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Wer nämlich dem Menschen die
Wahrheit stiehlt oder ihn darum betrügt, der zerrüttet oder zerstört
damit das geistige Fundament in seiner Seele, nimmt ihm den einzig rechten
Maßstab seiner Beurteilung in allem, was Recht oder Unrecht ist,
und beraubt ihn also des ersten und notwendigsten Erfordernisses einer
gerechten, wahrhaft ehrlichen Handlungsweise.
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Niemand sollte aber auch dazu beitragen,
eine Versuchung für den Nächsten herbeizuführen.
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Die Wahrheit ist von Natur aus ungeniert,
fast grob und deshalb nicht überall gern gesehen. Zwar haben die reichen
Leute gern, daß man den Armen die Wahrheit sagt, die Armen haben
ihre Freude daran, daß man sie den Reichen sagt, die Stadtbürger
schmunzeln vergnügt, wenn man die Bauern abkanzelt, und die Bauern
ärgern sich gar nicht, wenn man über die Stadtbürger loszieht;
aber den meisten Menschen kommt sie ungelegen, wenn man sie ihnen selber
sagt.
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Gelten, herrschen und dominieren
wollen um jeden Preis, und mit allen Mitteln, ist eines der verbreitetsten
sozialen Laster, welches ein ganzes Gefolge anderer Leidenschaften hinter
sich herzieht.
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Wer meint, man könne das praktische
Leben unter ein gewöhnliches Rechenexempel bringen, der versteht vom
wirklichen Leben selbst nichts, stößt überall auf unvorhergesehene
Hindernisse, sieht sein bestes Meinen jeden Augenblick durchkreuzt und
richtet, satt Segen zu verbreiten, nur Unglück und Verwirrung an,
wenn er versucht, mit Gewalt seine einstige Theorie dem praktischen Leben
anzupassen. Hier liegt auch der Grund, warum manche sonst gutgemeinte Maßregeln
fürs Volk in ihrer Ausführung scheitern.
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