Wer war Adolph Kolping?
Der Schuster blieb nicht bei seinem Leisten
Priester, Sozialreformer, Publizist, Seelsorger und
Gesellenvater - alle diese Tätigkeiten kennzeichnen Adolph Kolping
(1813-1865).
Adolph Kolping wurde in Kerpen bei Köln geboren und wuchs in ärmlichen
Verhältnissen auf. Nach einer kurzen Schulbildung begann er im Alter von 13 Jahren eine
Lehre als Schuhmacher. Zehn Jahre arbeitete er in diesem Beruf und wanderte wie andere
Gesellen von Ort zu Ort.
Im Alter von 23 Jahren wagte er einen ungewöhnlichen Schritt und
entschied sich, Priester zu werden. Er besuchte das Marzellen-Gymnasium in Köln und
mußte sich seinen Lebensunterhalt selbst verdienen. Anschließend studierte er in
München und Bonn Theologie. Am 13. April 1845 wurde Adolph Kolping in der Kölner
Minoritenkirche zum Priester geweiht. Als Kaplan erhielt er seine erste Stelle in
Elberfeld.
Dort begegnete er dem Elend der Arbeiter im gesellschaftlichen Wandel der
Industrialisierung. Die Handwerksburschen hatten durch den Zusammenbruch des Zunftwesens
ihr Zuhause in der Familie des Meisters verloren. In der Stadt an der Wupper lernte
Kolping den kurz zuvor vom dortigen Lehrer gegründeten Gesellenverein kennen und wurde
dessen Präses. In einem solchen Zusammenschluß erkannte er ein geeignetes Mittel zur
Bewältigung sozialer Probleme. Hilfe zur Selbsthilfe, sozialer Wandel durch Veränderung
des Menschen, so wird sein Ansatz später charakterisiert.
Kolping kam bald nach Köln, wo er am 6. Mai 1849 den ersten Katholischen
Gesellenverein gründete. Innerhalb kurzer Zeit verbreitete sich die Idee der Selbst- und
Gemeinschaftshilfe bis an die Grenzen Europas und nach übersee.
Am 27. Oktober 1991 wurde Adolph Kolping in Rom von der Kirche selig gesprochen.
Heute setzt sich sein Lebenswerk in mehr als 50 Ländern in allen Erdteilen fort.
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